Immer wieder geht es in Gesprächen um das Thema, was ist die richtige Safari.
- Mobile Safari
- Selbstfahrer Safari
- Camps
Das andere Thema betrifft die Destination einer Safari. Ich möchte hier einfach mal meine Gedanken zu diesem Thema preisgeben und bin gerne für eine Diskussion offen.
Mobile Safari, auch Tent safari gerne genannt, ist eine Safari die durch Unternehmen durchgeführt werden, die über eine entsprechende Ausrüstung an Zelten und Fahrzeugen verfügen. Ein Teil der Crew baut das entsprechende Camp am Übernachtungsplatz auf und bereitet alles entsprechend vor, so daß der Reisende dann abends in ein fertig aufgebautes Camp mit Zelten, Toilettenzelt, Speisezelt und entsprechender Felddusche kommt. Das schöne an diesen Touren ist, daß man die Abende und Nächte in freier Wildbahn verbringt und keinerlei Abgrenzungen zu irgend welchen aktiven Tieren hat. Tagsüber ist man entsprechenden mit dem Fahrzeug mit Guide unterwegs. Je nach der Planung kann man hier entsprechende Strecken zwischen den einzelnen Übernachtungsplätze überbrücken oder man ist entsprechend im Umkreis um das bestehende Camp unterwegs. Ein großes Problem der Guides ist, daß diese nur bedingt das Gebiet kennen und auch nicht mit den lokalen Guides über Funk verbunden sind, und deshalb nur wenige Mitteilungen über aktuelles Wildlife bekommen und die entsprechenden Sichtungen sind dadurch geringer als mit Guides aus lokalen Camps. Auch die Zeit an Sichtungen können eingeschränkt sein, da bestimmte Strecken einfach überwunden werden müssen. Wenn man sich aber mehr in Richtung Landschaft konzentrieren möchte, kann diese Safari eine interessante Lösung sein.
Selbstfahrer Safaris ist für mich selber nur bedingt ein Thema. In einem Land, wie Namibia, sind diese sehr gut möglich. Hier haben wir es vor allem mit Landschaft zu tun und die Parks, wie Etoscha-Pfanne sind entsprechend erschlossen und haben mit den Wasserstellen entsprechende Anlaufstellen. In Botswana und was ich aus Unterhaltungen über Ostafrika kenne, möchte ich nicht selber fahren. Zwar ist die Erfahrung mit einem Allradfahrzeug über sandige Pisten zu fahren ein Erlebnis, aber es gehört entsprechende Erfahrung auch dazu. Es gibt nicht viele Leute, die durch Militär oder andere Einrichtungen noch die entsprechende Erfahrungen gemacht haben, wie diese Fahrzeuge im Off-road einzusetzen sind. Ein weiteres Problem kommt dem Thema Orientierung zu. In vielen Ländern sind die Markierungen der Straßen nicht auf einem europäischen Niveau, so daß man sich hier mit GPS und Karten entsprechend beschäftigen muß. Wer sich dann noch mit der Wildlife Photografie beschäftigt, ist hier sehr schnell an Grenzen angelangt. Das Sichten von Wildtieren bedarf zum einen ein geschultes Auge, aber auch entsprechende Konzentration, um die Tiere einfach zu sehen. Bei entsprechenden Straßen ist ein Suchen nach den Tieren einfach nicht möglich. Gerne kann man die Verlegung von einem Camp ins das nächste als Selbstfahrer in Betracht ziehen, aber ob dieses am Ende das Urlaubserlebnis so viel steigert, bezweifle ich.
Aufenthalte in Camps sind für mich in Botswana und Ostafrika die richtige Lösung. Zum einen kann man den Komfort der Camps geniessen, wie Bar, Waschservice, Schwimming-Pool, etc., als auch in den meisten Fällen auf erfahrene Guides, die den Aufenthalt zu einem Erlebnis machen. Je nach Gebiet empfehle ich einen Aufenthalt von mindestens 3 Nächten. Meistens kommt man Mittags in die Camps und hat dann Nachmittags die erste Ausfahrt. Bei dieser lernt man den Guide, wie auch etwas die Gegend kennen. Am nächsten Tag setzt sich dieses Kennenlernen bei der morgendlichen Fahrt fort. Am Nachmittag fängt man dann an als Team zu agieren. Man kennt den Guide mit seinen Stärken und evtl. Schwächen und man kann dann gemeinsam entsprechend nach den Tieren Ausschau halten. Man sollte ich auf dieses gemeinsame Agieren einlassen. So kann es zu Sichtungen kommen, die man sonst verpassen würde. So habe ich es erlebt, daß wir gemeinsam seltene Sichtungen hatten, da der Guide mitbekommen hatte, daß wir im Fahrzeug gemeinsam nach Wild Ausschau hielten und Ihn auch stoppten, wenn wir meinten, daß wir etwas gesehen hatten, auch wenn es eventuell nur ein Baumstumpf war. Der zweite gemeinsame Tag bietet dann die Möglichkeit gezielt nochmals bestimmten Tieren Ausschau zu halten oder andere Gebiete in der Umgebung der Camps zu besuchen. Der 3. Tag ist dann der Tag zum Wechseln und da man dann je nach den Flugzeiten eine verkürzte Ausfahrt nur hat, war ich meistens dankbar, daß ich mindestend zwei ganze Tage in dem Camp hatte.
Bei meiner ersten Reise war ich sogar 7 Nächte in einem Camp. Am Anfang dachte ich, was will ich 7 Nächte in der Kalahari machen. Zum einen hatte ich mich zu wenig mit der Kalahari beschäftig, da ich nur an Wüste gedachte hatte und nicht, daß ich es zu dem Zeitpunkt eine grüne Kalahari antreffe mit entsprechenden Buschwerk und Bäumen. Zwar sind wir verschiedene Ziel in der Zeit mehrfach angefahren, aber es gab so auch die Möglichkeit Tagestouren zu unternehmen, um Gebiete die weiter vom Camp entfernt waren zu besuchen.
Ein weiteres wichtiges Thema für mich ist, welche Gebiete man besucht. Für mich persönlich sind sogenannte Gamefarms zum Beispiel ein Tabu-Thema. Zwar kann man hier sehr gut bestimmte Tierarten ohne große Probleme photografieren mit der entsprechenden Beleuchtung, aber leider haben diese Tiere nur noch bedingt das entsprechende Verhalten. Nationalparks sind je nach Regulierung sehr gute Ziele. So sind diese Parks in Botswana für mich deutlich spannender als zum Beispiel ein Krüger-Park oder eine Etoscha-Pfanne, da hier die Tiere deutlich weniger durch den Tourismus gestört werden. Normalerweise werden nur maximal 3 Fahrzeuge an den Tieren durch die Safari-Unternehmen zugelassen, was den Tieren dann eine entsprechende Gelassenheit gibt. Dann gibt es noch die privaten Concessionen, die deutlich größer als Gamefarms sind und den Tieren eine freie Bewegungsmöglichkeit bieten. Hier sind teilweise auch Nachtfahrten erlaubt, die mit Glück entsprechende Sichtungen erlauben.